12.07.2016

Würzburgs Zauber

1. Würzburgs Zauber packt uns wieder
und macht uns die Herzen weit;
Glockenklang und frohe Lieder
klingen wie in alter Zeit.
Durch die altvertrauten Gassen
finden wir den Weg zurück,
was wir einstens wie verlassen,
strahlt uns auf wie neues Glück.

2. Von den Bergen von den Brücken
fasst man Würzburgs Schönheit leicht,
und man spürt es mit Entzücken:
keine Stadt ist dieser gleich.
Vom Marienberg wir schauen
vieler Türme Schattenspiel;
frommer Pilger Gottvertrauen
sucht im Käppele sein Ziel.

3. Kaiser Rotbarts Glück und Liebe
gründete in dieser Stadt,
wo Burgunds Prinzessin ihre Hand
in die des Staufers gab.
Walther von der Vogelweide
ruht im Lusamgärtchen aus,
sang von Deutschlands Ruhm und Leide,
und in Würzburg stand sein Haus.

4. Tilmans Zeit ist längst zerronnen:
doch es lebt sein Glück, sein Schmerz
in den lieblichen Madonnen,
die noch rühren unser Herz.
Würzburgs Bürgerschaft erbaute
sich das Heilig?Geist?Spital;
Tilmans Werke sie vertraute
der Marienkapelle an.

5. Julius Echter hat gegründet
Würzburgs Universität
hat auch das Spital bepfründet
das noch seinen Namen trägt.
Und der Residenz Beschwingtheit
nirgends ihresgleichen hat,
zeugt von Macht und Glanz und Schönheit
in der sonntäglichen Stadt.

6. Unwirsch war der Herr Geheimrat,
wenn’s am Steinwein ihm gebrach;
Goethes Lieblingswein zu feiern
eifern wir dem Dichter nach.
Auf zur Steinburg! Uns zu Füßen
liegt des Maines Silberband,
unser Würzburg wolln wir grüßen,
Königin im Frankenland.

7. Dort wo Kaspar Müllers Erben
stolz durchschreiten ihre Stadt;
wer kann sagen, dass er lebe,
wenn er nicht dies Band umhat,
das in rosa, weiß und hellblau
lichtdurchstrahlet finstre Nacht
Denn Cheruscias wackre Burschen,
sie erst krönen Würzburgs Pracht!